Problemlösungen beim Denken

Problemlösungen beim Denken
Problemlösungen beim Denken
 
Der Aphorismus der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach »Niemand ist so beflissen, immer neue Eindrücke zu sammeln, wie der, der die alten nicht zu verarbeiten versteht« eignet sich als Motto für dieses Kapitel über das Problemlösen. Der Umgang mit Problemen ist nicht jedermanns Sache. Viele weichen ihnen aus, lassen sie von anderen lösen, begnügen sich mit Lösungsansätzen, die sie wieder abbrechen, oder ignorieren Probleme, indem sie ungerührt von der Unkompliziertheit eines Sachverhaltes oder einer Situation ausgehen, wo sie doch die katastrophalen Folgen vorhersehen müssten. Das Thema »Problemlösen« ist wegen dieser Gefahren zu einem herausragenden Thema der Psychologie geworden.
 
 Denkhandeln
 
Probleme sind für den, der sie wahrnimmt, geistige Aufforderungen. Sobald sie gelöst sind, stehen sie für »programmatische Kognitionen« (richtungsweisende Erkenntnis). Karl Duncker beschrieb in seinem 1935 erschienenen Buch »Zur Psychologie des produktiven Denkens« zu Beginn der Problemlösetheorie die Aufgabe, eine Röntgenbestrahlung gezielt zu verabreichen ohne das Nachbargewebe zu belasten. Heute weiß jeder Arzt, dass dies durch rotierende Strahlenkanonen geschieht, damals aber war das ein echtes Problem. Noch immer gibt es viele Denkanreize: Warum ist die Banane krumm? — Warum wird es draußen leiser, wenn es schneit? — Was war vor dem Urknall?
 
Die einleitende Frage in der Psychologie der Problemlösung lautet deshalb: Wie wird etwas zu einem Problem? Der amerikanische Wissenschaftstheoretiker Thomas Kuhn behauptet, dass es sowohl in der Wissenschaft als auch im Alltag eine Problemblindheit gebe. Beispiele für die Verdrängung von Alltagsproblemen sind der Autofahrer, der seinen riskanten Fahrstil nicht als Bedrohung für seine Lebenserwartung ansieht, der Alkoholiker, der sein Trinkverhalten als unwichtig für seine eigene Gesundheit hält, der Mitarbeiter, der unkollegial ist, der Vorgesetzte, der durch »Mobbing« seine Untergebenen bedroht, der Schüler, der nicht übt, der Ehepartner, der immer nörgelt oder ein emotional Bedrohter, der sich grundsätzlich als Versager ansieht. Tausend andere Fehler werden nicht als solche erkannt und führen zu einer bestimmten Art von Problemblindheit.
 
Die Grundfrage jeglicher Problemlösung lautet also: Wie lerne ich, Probleme zu erkennen? — Wie erlange ich Problemsensitivität? — Dieses Thema ist bisher noch nicht befriedigend behandelt worden. Das lässt sich leicht daran bemessen, wie viel für die Übermittlung von Millionen von Informationen geleistet wird: von den Lehrbüchern über die Lexika bis zum Internet. Nichts Vergleichbares gibt es jedoch für die Fragen. Schon dem Kleinkind wird das Fragen verwehrt, wenn es zum Beispiel wissen möchte, wo der Wind ist, wenn er nicht weht. Die größte Chance, Problemsensitivität zu erlangen, besteht darin, von Kindesbeinen an in einem Milieu zu leben, das den Fragen positiv gegenübersteht. Später sollte die Schule das kindliche Fragen steigern, doch ist das im größeren Klassenverband leider kaum noch möglich. So verlernt mancher schon früh, Fragen zu stellen, und verdirbt sich den Zugang, der die richtige Einstellung zu Problemen verschafft. Nachträglich lässt sich solch eine Sensitivität fast nur noch in den Hobbys üben, die weit vom staatlich organisierten Lernen entfernt sind, weil man dort von selbst auf die Probleme bei fortschreitenden Entwicklungen stößt.
 
Stadien zur Erlangung von Problemsensitivität
 
Jean Piaget, der bekannte Schweizer Biologe und Kindesforscher, hat sich zeitlebens mit der Frage beschäftigt, wie sich die Kognition des jungen Menschen entwickelt. Mit dem Begriff »Äquilibration« bezeichnet er die »mentale Motivierung«, wonach wir ständig getrieben sind, Dinge zu tun, die wir bereits tun können. Sooft wir aber handeln, streben wir auch danach, den Anpassungsgrad und die Komplexität unseres Verhaltens und unserer kognitiven Fähigkeiten zu erhöhen. Piaget beschreibt diesen Austausch zwischen Organismus und Umwelt als Adaptation (Anpassung), um den Anforderungen der Umwelt effizient gerecht zu werden. Mit dem Begriff »Assimilation« ergänzt er die aktive Adaptation durch eine passive Tendenz, wonach wir nur das aufnehmen, was uns zuträglich ist. Wir unterdrücken dagegen dasjenige, was nicht zu dem Bisherigen passt. Dieses »konservative Prinzip« würde die Entwicklung zum Stillstand bringen und stoppt sie tatsächlich bei vielen Personen. Im Menschen ist laut Piaget aber auch eine Akkommodation angelegt, die einsetzt, wenn neue Reize nicht in die vorhandenen Denkschemata hineinpassen, jedoch zu hartnäckig sind, um ignoriert zu werden.
 
Mit wachsenden kognitiven Tätigkeiten durchläuft der Mensch Schritt für Schritt und von Altersstufe zu Altersstufe vier Stadien: 1) Das sensomotorische Stadium (in den ersten zwei Lebensjahren), in dem er allmählich die Beziehung zwischen Objekt und Aktion versteht, zum Beispiel wenn ein Gegenstand verschwindet und wieder auftaucht. 2) Die präoperationale Phase (zwei bis sieben Jahre), in der der Mensch eine symbolische Welt aufbaut (die Zahnbürste wird zum Flugzeug). 3) Das Stadium der konkreten Operationen (sieben bis elf Jahre), in dem er Eigenschaftsbestimmungen von Objekten vornimmt (das Kind begreift, dass eine bestimmte Flüssigkeitsmenge beim Umgießen in verschieden geformte Gefäße gleich bleibt). 4) Das Stadium der formalen Operationen (elf Jahre bis Erwachsenenalter), wo das Denken auf abstrakte Größen und Zusammenhänge ausgedehnt wird. Der Heranwachsende ist fähig, beispielsweise die Folge a > b und b > c, ist a > c, zu verstehen. Eine solche Reihenfolge der Phasen ist nicht zwingend. Viele Menschen erreichen nicht das vierte Stadium, manche nicht einmal das dritte.
 
Es gibt geschlossene Probleme mit nur einer richtigen Lösung und offene Probleme mit mehreren bis unendlich vielen Lösungen, die zumeist schwieriger sind. Sie reichen bis zu den seit Aristoteles beschriebenen »Aporien«, die wegen inneren Widersprüchen unlösbar sind.
 
Strategien zur Problemlösung
 
Die verschiedenartigen Probleme, die uns begegnen, können nicht mit einer einzigen Methode bewältigt werden. Mindestens vier Strategiegruppen zur Problemlösung lassen sich unterscheiden: In der Labyrinthstrategie probiert man den richtigen Weg Versuch und Irrtum (trial and error) aus. Mit der kriminalistischen Strategie werden, ähnlich wie in Kriminalfällen, von höherer Warte aus die Indizien nach einem Fragenkatalog geprüft (zum Beispiel: Wer hatte ein Motiv? Wer die Gelegenheit?). In der archäologischen Methode gräbt man schichtenweise nach der Lösung eines Problems, das man vorher in seine Einzelteile zerlegt hat. Mithilfe der Modellstrategie kann man versuchen, die Lösung durch ein formales Modell zu erhalten. Sie ist die kognitive Problembewältigung im eigentlichen Sinne. Verschiedene Richtungen der Psychotherapie gehen nach dieser Methode vor, indem sie die Probleme der Patienten durchspielen lassen. Jacob Moreno hatte in Wiener Vorstädten die Stegreiftheater beobachtet, bei denen die Bevölkerung ihre Probleme spielerisch darstellte. In seinem »Psychodrama« lassen er und seine Nachfolger bis heute »die Wirklichkeit mit ihren Konflikten, Rollen und Verhaltensmustern plastisch vorstellen und befragen«.
 
Die wohl überzeugendste Methodik, aber auch komplizierteste der Problemlösestrategien ist das Shaping (Ausformen) der Verhaltenstherapie. Anhand eines Modells werden Klärungsstadien, Lösungsentscheidungen und schließlich eine Planbewältigung in einer Vorwärts-Rückwärts-Planung durchgeführt: Information und Vorbereitung, Problembeschreibung, Problemanalyse, Zielanalyse, Lösungs- und Veränderungsplanung, Ausprobieren der Lösung, Probehandeln und Transferplanung (Ausweitung der Lösung auf ähnliche Situationen). Gerade bei Lebensproblemen sowie psychischen Störungen und Erkrankungen haben sich die Problemlösestrategien der Verhaltenstherapie bewährt. Ihre Thematik reicht von der Behandlung von Ängsten und Essstörungen über die Alkohol- und Drogentherapien bis zu den langwierigen und komplizierten Verhaltenstherapien bei Depressionen.
 
 
Der Begriff »Kreativität« wird in den Lexika zumeist mit »schöpferischer Geisteskraft« übersetzt. Seine neuere Geschichte beginnt 1950 mit einer Rede des damaligen Präsidenten der amerikanischen Psychologengesellschaft, Joy Paul Guilford, der zur Forschungssituation über die Kreativität formulierte: »Die Vernachlässigung dieses Themas ist erschreckend«. Diese Kritik wurde nach dem »Sputnik-Schock« im Jahre 1957, als die Amerikaner nach dem ersten sowjetischen Weltraumflug keine gleichwertige Rakete entgegensetzen konnten, wieder aufgegriffen. Umfangreiche Studien und Forschungen befassen sich seither mit der Frage, »warum der eine Mensch viele, der andere einige und die meisten keine Einfälle haben« (Wolfgang Metzger). Häufig gab man dem Schulsystem die Schuld, das angeblich die unschöpferische Leistung bevorzuge und den kreativen Schüler eher als Störenfried empfände.
 
Zunächst untersuchte man das Verhältnis von Intelligenz und Kreativität. Die Ergebnisse zeigten, dass sie relativ unabhängig voneinander sind, wenngleich eine mindestens mittlere Intelligenz Bedingung für Kreativität ist. Umgekehrt gibt es viele dem Intelligenzquotienten nach Hochintelligente, die nur wenig schöpferisch sind. Sehr starken Einfluss auf das kreative Verhalten einer Person haben die gegebene Thematik, die zu erwartenden Konsequenzen (zum Beispiel Anerkennung) und die Einstellung der Umgebung zu den Einfällen.
 
In den letzten Jahrzehnten haben sich drei Richtungen der Kreativitätsforschung herausgebildet. Die holistische Gruppe um Max Wertheimer, Karl Duncker und Carl Rogers ist die älteste. Sie versucht kreatives Verhalten als Zusammenspiel von Erlebnissen, Ereignissen und einer allgemeinen Produktivität der Person zu erklären. Unter allgemeiner Produktivität versteht sie intuitive Fähigkeiten, das heißt die Fähigkeit zu Einfallsreichtum und Ideenfülle, die von den Erbanlagen bestimmt sei. Intuition wäre demnach aus unbewussten Schichten gespeist und nicht näher erklärbar (Alex Osborn). Kritisches Denken, das zunehmend in einer Welt der Technik erwünscht ist, würde als ein natürlicher Gegenpol zu fantasievollen Eingebungen diese zurückdrängen. Damit ist ein pädagogischer Leitsatz dieser Gruppe formuliert, wonach kreatives Training zunächst eine kritikfreie Ideenproduktion unterstützen soll.
 
Die konditionistische Forschungsgruppe um Sarnoff Mednick, Michael Wallach und Nathan Kogan geht dagegen von einem assoziationstheoretischen Modell aus. Danach leert der Kreative sein Assoziationsreservoir langsamer als der Nichtkreative aus, was eine umfangreichere und originellere Produktion von Ideen ermöglicht. In didaktischer Hinsicht will diese Gruppe Kreativität durch die Menge an Assoziationen steigern.
 
Der Forschungsansatz der strukturalistischen Gruppe um Joy Paul Guilford und Ellis Paul Torrance hat sich schließlich als der fruchtbarste erwiesen. Die Wissenschaftler ermittelten durch eine Faktorenanalyse vier Hauptmerkmale für kreatives Verhalten. Aus ihnen gestaltete Torrance 16 Fördermöglichkeiten, unter anderem das Erlernen eines vertieften Zuhörens, Beobachtens und Tuns, die bis heute die Grundlage des vielgestaltigen Kreativitätstrainings sind.
 
Das erste Kreativitätsmerkmal ist die Problemsensitivität. In der Praxis der Kreativitätsuntersuchung wird beispielsweise gefragt: »Benutzen Sie in Gedanken einen Keil, eine Kerze, ein Holzbrett und Streichhölzer so, dass sie in einen Balancezustand gebracht werden«, und »Was geschieht nach einigen Minuten, wenn Sie die Kerze anzünden?« Die Antwort: Die brennende Kerze neigt sich zur Seite. Die Ideenflüssigkeit, das zweite Merkmal, betrifft die Schnelligkeit und Menge an Ideen, die den Kreativen vom Nichtkreativen unterscheiden. Außerdem ist die Flexibilität eine äußerst wichtige Kreativitätsfunktion. Es gibt kaum Schöpfungen aus dem Nichts. Die meisten Ideen verändern Vorhandenes, formen es um, erneuern Teile, stoßen alte Lösungen um und machen das Gewohnte fragwürdig. Die Originalität schließlich ist, wie Friedrich Nietzsche sagt, »etwas sehen, das noch keinen Namen trägt, noch nicht genannt werden kann, obgleich es vor aller Augen liegt«. Sie ist der härteste Prüfstein für Kreativität. Hier werden Einfälle nicht nur daran gemessen, wie häufig und auf welche Weise sie uns verfügbar sind oder wie leicht sie sich umwandeln lassen, sondern wie selten sie allgemein vorkommen. Dabei wird zumeist das Originalitätsmaß des bekannten, von dem schweizerischen Psychiater Hermann Rorschach entwickelten Rorschach-Tests (Kleksographien) zugrunde gelegt. Danach ist etwas originell, was im Schnitt unter 100 Lösungsvorschlägen nur ein einziges Mal vorkommt. Für den Sander-Fantasie-Test sind diese Häufigkeiten geeicht worden.
 
Entsprechend dieser Aufschlüsselung kreativen Verhaltens wurden oft Trainingsprogramme für vielfältige Aufgabenbereiche erstellt. Eines der bekanntesten Systeme ist die Synektik, in der Fremdartiges vertraut und Vertrautes fremdartig gemacht werden soll.
 
 
Der holländische Ethnologe L. Oostwal berichtete vor einigen Jahren von einem Ereignis bei Eingeborenen auf Neuguinea: »Es ist fünf Uhr nachmittags. Plötzlich rennt Katuar, ein erwachsener Papua, ängstlich schreiend durch das Dorf: Bowèz! Bowèz! Sofort verwandelt sich die ruhige Stimmung in wilde Panik. Frauen lassen ihr Essen stehen und greifen nach ihren Kindern, die sie ängstlich an sich drücken. Männer laufen aufgeregt auf den Dorfplatz. Sie drängen sich um Katuar und wollen genau wissen, was sich zugetragen hat. Doch Katuar ist immer noch außer sich. Er kann nicht sprechen. Die Panik wird immer größer. Kinder heulen, Männer fassen nach Pfeil und Bogen, um wenigstens etwas zu tun. Aber gleichzeitig fühlen sie ihre Ohnmacht. Gegen Bowèz ist nichts zu machen. Endlich stammelt Katuar seinen Bericht: »Ich kam am Eisenholzbaum vorbei, der am Tor steht, und setzte mich dorthin, um auszuruhen. Auf einmal sehe ich Tabakblätter auf dem Boden liegen. Fass bloß die Blätter nicht an, das bekommt dir schlecht. Ich bin gleich nach Hause gelaufen, um euch zu warnen. Das ist Bowèz!««
 
Bowèz ist in der Papuasprache alles, was Übel, Missgeschicke, Schicksalsschläge oder Katastrophen auslöst. Dieses fremdartige Beispiel zeigt, was das metakognitive Wissen bestimmt. Die schwer oder undurchschaubaren Fakten des Lebens werden gedeutet und benannt, um sie mit dem gewohnten Verhaltensrepertoire zur Deckung zu bringen.
 
Diese Denkoperationen werden in der Forschung zur Metakognition untersucht. Sie versucht die persönlichen Konsequenzen zu ermitteln, die daraus erwachsen, ob für uns »ein Glas halb voll oder halb leer« ist. Die jeweilige Lebenseinstellung ist auch ein Denkprodukt, obgleich sie selten reflektiert wird. Metakognition ist letztlich das Denken, das (oft unbemerkt) unser Denken bestimmt. Die eminente Bedeutung dieser mentalen Funktionen wurde nicht zuletzt in der klinischen Psychologie erkannt, die darin die krank machende Ursache von »noogenen Neurosen« oder »automatischen Gedanken« sieht. In einer alten Lebensphilosophie »De propria vitae« von Girolamo Cardano aus dem Jahr 1575 findet man den Satz »Ein Mensch ist nichts als sein Geist. .. Du musst dich vor dem Unglücklichsein hüten und daran glauben, dass du es nicht bist. Eine Rolle, die mit einem Wort, von jedem Menschen gelernt und gelehrt werden kann«. Dies erinnert an den Bestseller von Paul Watzlawick mit dem ironischen Titel »Anleitung zum Unglücklichsein«.
 
Seitdem viele Religionen und Weltanschauungen, etwa das Christentum und der Marxismus, ihre allgemeine Akzeptanz eingebüßt haben, wird diese psychologische Sicht einer weltanschaulichen Metakognition immer wichtiger. Denn der Mensch besitzt kein unmittelbares Wissen, zum Beispiel, warum er lebt, wozu sein Leben dienen soll oder warum er sterben muss. Viele existenzielle Fragen erklärt er sich in Deutungsrahmen, die er in seiner persönlichen Entwicklung Schritt für Schritt zu seinen Einstellungen, Vorurteilen, Gesinnungen und Lebensanschauungen aufbaut und zu einer mehr oder weniger eigenständigen Weltanschauung aufstockt. Eine solche Vorgehensweise liegt, wie die psychologischen Theorien der Metakognition vermuten, unter anderem auch unserem Erkenntniserwerb (Erkenntnistheorie), der Wirkung der Gesellschaft auf das Individuum (Sozialisationstheorie), der Bedeutung der Umwelt (Milieutheorie) oder der Weltansicht (Konfessionstheorie) zugrunde. Weil sie Lebensauffassungen sind, bleiben sie nicht konstant. Man behauptet zwar, die Menschheit lerne nicht aus ihren Fehlern, aber zumindest für die Individuen dürften sich Uneinsichtigkeit und Einsicht die Waage halten.
 
Die Theorie der weltanschaulichen Metakognitionen gliedert sich in drei Hauptbereiche. Dispositionen stellen die grundlegenden Fragen zur Denkgestaltung des eigenen Daseins. Die Perspektiven umfassen die sechs Hauptgruppen überkommener Weltanschauungen in zumeist innovativer Form, und die Obligationen beschreiben den »Nutzen« dieser Metakognitionen für das eigene Leben.
 
Die Dispositionen
 
Die weltanschaulichen Dispositionen umfassen fünf Anschauungsgruppen, über die man sich nicht unbedingt bewusst ist. Die meisten Menschen besitzen sie eher als eine Art vorurteilshafter Einstellungen, auf die ihr Denken und Handeln begründet ist. Beispielsweise ist nach der psychoanalytischen Theorie jeder Mensch grundsätzlich durch den Ödipuskomplex gefährdet, den aufzuarbeiten selten vollständig gelingt. Im Gegensatz zu diesem düsteren Menschenbild stellte Alfred Adler, ein Schüler von Sigmund Freud, für seine Individualpsychologie fest: »Der Mensch ist von Natur aus nicht böse. Was auch ein Mensch an Verfehlungen begangen haben mag, verführt durch seine irrtümliche Meinung vom Leben, es braucht ihn nicht zu bedrücken; er kann sich ändern. Die Vergangenheit ist tot. Er ist frei, glücklich zu sein und andere zu erfreuen.« Es lässt sich nicht übersehen, dass viele, wenn nicht die meisten Anschauungen zu den existenziellen Dispositionen ziemlich oberflächlich sind. Ansichten, wie sie Adler oder Freud vertritt, sind Glaubensangelegenheiten und lassen sich nicht überprüfen. Dispositionen sind vielmehr Grundlagen menschlicher Daseinsvergegenwärtigung. Sie umfassen Welt- und Menschenbilder sowie Wert-, Lebens- und Moralanschauungen.
 
Bereits in der Schule wird dem Jugendlichen das wissenschaftliche Weltbild der Astrophysik beigebracht. Daneben ist der »Himmel« der Theologen nicht ausgestorben. Überall wird betont, dass sie nichts miteinander zu tun haben. Aber ist es wirklich möglich ohne ein widerspruchsfreies Weltbild vom Daseinssinn des Menschen zu sprechen? Beide Formen des Weltverständnisses sind unvollständig. Der Physiker ist überfordert zu sagen, was räumlich hinter dem explodierenden All mit einer Ausdehnung von 16 Milliarden Lichtjahren liegt, und ebenso zeitlich, was vor dem Urknall war. Ein Theologe sagte: »Der Himmel ist heute nicht mehr lokalisierbar.« Beide Weltansichten erscheinen unfasslicher und unanschaulicher denn je. Was in der griechischen Antike »Zetesis« hieß, das Vorwärtsdringen in einem vollständig vorstellbaren, begrenzten menschlichen Kosmos, ist seit einigen Jahrzehnten, nicht zuletzt durch die Raumfahrt, den Menschen abhanden gekommen. Dabei enthielten alle großen Religionen und Weltanschauungen eine Kosmologie. Es fehlt sogar (wie vorher als Voraussetzung für die Kreativität postuliert) vielfach eine Problemsensitivität für diesen Verlust.
 
Der Begriff Menschenbild soll die gängigen oder eigenständigen Auffassungen von den menschlichen Funktionsbeschreibungen zusammenfassen. Die Frage »Was ist der Mensch?« ist beliebig beantwortbar und nicht mehr durch eine einzige Lehrmeinung bestimmt. Der Philosoph Ludwig Marcuse hat für unsere Zeit die Formel geprägt: »Der Mensch ist. .. und war immer der Beginn eines Fehlurteils. Es muss heißen: Der Mensch ist auch«. Der französische Philosoph Rémy de Gourmont beschrieb den Wandel in der Auffassung vom Menschen seit Charles Darwin mit der Sentenz: »Von Gottes Ebenbild zum arrivierten Tier«. Das hat aber auch nicht verhindert, wie Jean Paul Sartre schrieb, ihn als »Wesen mit der Begierde, Gott zu sein« zu umschreiben. Diese Extreme belegen, wie unzureichend und letztlich unbrauchbar der Umgang mit den Menschenbildern geworden ist. Wer als Quintessenz der Metakognition die geistige Weltbegegnung fordert, den »Sinn des Lebens«, kann nicht darüber hinwegsehen, dass Menschen- und Weltbilder kaum noch befriedigend Antwort geben.
 
Die Werte eines Menschen setzen sich aus zahlreichen größeren und kleineren Komponenten zusammen, beispielsweise Wohlbefinden, mitmenschliche Hilfe, Selbstverwirklichung, Liebe oder Hoffnung, aber auch ein neues Auto, der Sieg im Fußballspiel oder der längere morgendliche Schlaf. Alle Werte sind an das individuelle Ermessen gebunden. Zumindest in den Industrienationen ist der Umfang der materiellen Werte in den letzten Jahrzehnten ungeheuer gestiegen, und sie nehmen eine immer größere Bedeutung ein, auch bei denjenigen, für die diese Werte lediglich Wünsche bleiben müssen. Werte sind immer auch Selbstwerte, das heißt der Mensch definiert sich selbst über sie. Er festigt sich innerlich mit ihrer Norm. Werte sind für ihn persönliche Bedeutungen, die in seiner Sicht den eigenen Stellenwert erhöhen. Wenn aber die materiellen Werte für jemanden überhand nehmen, vernachlässigt er andere (geistige, religiöse, »höhere«) Werte, denn in einem Leben haben nicht unbegrenzt viele Werte Platz. Das hat Konsequenzen für die nächste Stufe der metakognitiven Voraussetzungen der Lebensbewältigung.
 
Die Lebensanschauung versucht, mehr oder weniger gezielt und bewusst, die typischen Sinnfragen der eigenen Existenz im Rahmen der individuellen Sozialgemeinschaften (zum Beispiel Partnerschaft, Familie, Verein oder Nation) zu beantworten: Was möchte ich erreichen? Was kann ich entbehren? Ist mein Partner, mein Beruf für mich wichtig? Welche Einstellungen habe ich zu den Menschen, der Natur oder dem Staat? Was bedeutet für mich der Tod? Welchen Stellenwert hat die Sexualität? Kann ich meine Existenz vervollkommnen und wodurch? Unter »Sinn« wird in der Regel eine Übereinstimmung mit bestimmten Erwartungen, die man für unabdingbar hält, verstanden. Das Leben soll dadurch zweckvoll, lustvoll, wertvoll und verpflichtend erscheinen. Diese vier Qualitäten der Sinnerfüllung überschneiden sich zum Teil, vertreten aber unterschiedliche Bereiche der Daseinserfüllung.
 
Die Moralanschauung schließlich vertritt die »Sollkategorie«. Sie ergänzt die beiden vorhergehenden Grundvoraussetzungen einer weltanschaulichen Metakognition (Werte und Sinn) durch den Einsatz eines Gefühls der eigenen Verantwortlichkeit (Moral). Viele Untersuchungen zeigten, dass ein Wechselverhältnis zwischen öffentlicher Moral und Privatmoral besteht. Verhalten sich Leitfiguren der Gesellschaft (Regierungsvertreter, Industrielle oder andere Prominente) uneingeschränkt eigennützig, auch außerhalb des Legalen, »färbt« das auf die Gesamtbevölkerung ab. Auch die Demokratien sind nicht gegen eine gefährliche »doppelte Moral« gefeit, bei der Handeln und Reden auseinander klaffen.
 
Die Weltanschauungen
 
Der Oberbegriff Perspektiven fasst sechs Hauptgruppen von etwa 95 benennbaren Weltanschauungen in knapper Form zusammen. Die individualen Weltanschauungen stellen die eigene Person in den Mittelpunkt. Dabei handelt es sich nicht nur, wie im weltanschaulichen Kapitalismus, um eine »Ich-Ideologie« (Egoismus) und die eigene Bereicherung durch Besitztümer. Immer wieder hat es im Laufe der Geschichte auch humanistische Perspektiven gegeben. Im Kontrast zu Neros verbrecherischem Egomanismus schrieb sein ehemaliger Lehrer Seneca, den Nero in den Tod trieb: »Halte nie einen für glücklich, der von äußeren Dingen abhängt. Auf zerbrechlichen Boden hat der gebaut, der seine Freude an Dingen hat, die von außen kommen. Jede Freude, die von dort kommt, wird auch wieder vergehen. Aber das, was aus sich selbst entspringt, ist treu und fest, nimmt zu und begleitet uns bis ans Ende.«
 
Die kommunikalen Weltanschauungen definieren sich in erster Linie über eine als perspektivisch aufgefasste Gemeinschaftsbildung, sei es eine Gemeinde von Gleichgesinnten, die Familie, das Volk, die Nation, die Sippe, die Rasse, die Klasse, die Partei oder eine andere der zahlreichen Gemeinschaftsformen. Im 20. Jahrhundert haben zwei von ihnen, der Kommunismus und der Faschismus, große Massen begeistert und die Welt an den Rand des Zusammenbruchs geführt. Trotzdem wird es immer wieder Ideologien geben, die eine Gemeinschaft als Ziel der perspektivischen Menschheitsbefriedigung sehen. Unterhalb der Ideologieebene beispielsweise gibt es die Fanbewegungen für Fußballspieler oder Popstars, die oft ihr Idol nur als Auslöser für anderweitige Gemeinschaftserlebnisse wie Randale oder Massenekstase nutzen. Die »Brüderlichkeit« aus den Forderungen der Französischen Revolution war immer auch eine gefährliche Ideologie.
 
Finale Ideologieperspektiven wurden weniger zu ideologischen Systemen zusammengeschlossen als die anderen fünf Gruppen. Sie fehlten aber zumindest selten in den gängigen Weltanschauungsgebäuden. Der Philosoph Martin Heidegger formuliert in seinem Hauptwerk »Sein und Zeit«: »Zeitlichkeit enthüllt sich als der Sinn der eigentlichen Sorge«. Manche von ihnen, die man rückgewandt oder reaktionär nennen könnte, wie beispielsweise der chinesische Konfuzianismus, wollen die Zukunft nach dem Vorbild einer ideal gesehenen Vergangenheit gestalten. Andere sind konservativ, wie manche bürgerlichen Parteien, die die Gegenwart bewahren wollen. Die meisten aber sind fortschrittlich ausgerichtet auf eine ideal gewünschte Zukunft als Utopie oder wie bei zahlreichen Sekten apokalyptisch auf einen schrecklich ausgemalten Endpunkt der Welt.
 
Am häufigsten sind die transzendentalen Weltanschauungen. Sie reichen von den Hochreligionen bis zu den jenseitsgerichteten Mythologien und Konfessionen. Für sie ist nicht das Diesseits sinnbildend, sondern ein »Reich, nicht von dieser Welt«, wo alles entgolten wird, was hier gerechtigkeitslos gewesen ist. Die Hoffnung als die stabilste Glaubensstütze dient in vielen Religionen zur weltanschaulichen Durchdringung des eigenen Lebens und des Lebens der Gemeinschaft. Das weltweite Problem der Religionen ist mit wenigen Ausnahmen der zunehmende Glaubwürdigkeitsverlust dieser Hoffnungen.
 
Die intellegiblen Weltbilder setzen auf Wissenschaft und Vernunft. Ihre Hochblüte war das Ende des 19. Jahrhunderts, als man alles Heil aus dem Fortschritt der Wissenschaft erwartete. Ein typisches Beispiel dafür war die »Monistenbewegung« des Zoologen Ernst Haeckel, die die »beständig fortschreitende Wissenschaft zur Grundlage der Weltanschauung und zur Führerin des Lebens erheben« wollte. Seit der Kontroverse um die Folgen der praktischen Atomphysik, den Atombomben und Atomkraftwerken sowie die Umweltgefährdung durch Technik und Industrie ist der ideologische Wert der Wissenschaft rapide gesunken.
 
Als sechste Gruppe behaupten sich nach wie vor die aktionalen Weltanschauungen, die kein geistiges Ideologiegebäude anstreben, sondern allein weltanschauliches Handeln anerkennen. In der Französischen Revolution hieß es: »Man engagiert sich und sieht dann, was herauskommt.« Beispiele dieser weitgehend auf Handlungen reduzierten Ideologien sind Anarchismus, Radikalismus und Terrorismus. Diese wie auch der weit verbreitete Pragmatismus, das heißt ein rein funktional am unmittelbaren Nutzen ausgerichtetes Handeln, und der Nihilismus, die Leugnung übergeordneter Sinndeutung, können heute auch einen Verlust an weltanschaulicher Metakognition demonstrieren. Obgleich der Mensch eine geistige Instanz für seine eigenständige Lebensbewältigung benötigt, steht sie vielen Menschen heute zu ihrem Schaden nicht mehr als Konfession, Weltanschauung, Ethik oder eben auch als Metakognition zur Verfügung, oder es wurde nie eine solche aufzubauen versucht.
 
Zum Abschluss dieses Abschnitts über Metakognition stellen sich die Fragen zur Nützlichkeit von Weltanschauungen. Diese »Obligationen« als mehr oder weniger deutlich formulierte Erwartungen an das Dasein umfassen die drei wichtigen lebenstherapeutischen Bereiche des Systems, der Deutungspraxis und der Aspirationen. Weltanschauliche Systeme bergen den Vorteil, ihre geistigen Angebote im vorgedachten Zustand zu vermitteln. Die Religionen haben dafür eine Fülle von Ritualen entwickelt, die den weltanschaulichen Beruf des Priesters (oder bei anderen Ideologien den des Funktionärs) hervorgebracht haben. Ihm obliegt, oft ausschließlich, die Deutungspraxis: die Auslegung von Ereignissen nach den Dogmen des eigenen Systems. Der entscheidende Vorteil jeglicher weltanschaulicher Metakognitionen ist die Aspiration (die Hoffnung und Zuversicht, das Heilsversprechen), zum Beispiel auf ein ewiges Leben für den Christen.
 
 Umgehen mit Informationen
 
Ein neues Schlagwort fasziniert: »Datenautobahn« — entfesselte Information! Nie da gewesene Handlichkeit des gesamten Wissens der Welt auf dem eigenen Schreibtisch. — Wie bei der materiellen Nahrungsaufnahme kann man sich schnell übernehmen. Bei bestimmten Formen der Bulimie, eine Essstörung, führen kurzfristige Fressanfälle oder langfristige Unersättlichkeit zur Fettleibigkeit, die träge macht oder lebensbedrohlich wird. Ebenso kann Informationsübersättigung träge machen und geistig lebensbedrohlich wirken. Der Grund ist einfach: In der Masse der Informationen geht das Kriterium der Wichtigkeit, also die Trennung von Wichtigem und Unwichtigem, unrettbar verloren — und mit ihm kommt es wie bei den Essstörungen letztlich, nach einer Bezeichnung aus der amerikanischen Ernährungspsychologie, zum Failure to thrive, zur »Störung des Gedeihens«.
 
Das Internet verstärkt etwas, was es immer gegeben hat: die Rivalität zwischen Wissen und dem Verarbeiten von Wissen. Besonders Schriftsteller und Dichter haben sich über ihr Denken während des Schaffensprozesses und die kleinen Tricks dabei Gedanken gemacht. Goethe bekannte gegenüber Eckermann: »Ich habe nun auch das Manuskript des 2. Teils (des »Faust«) heute heften lassen, damit es mir als sinnliche Masse vor Augen sei. Die Stelle des fehlenden 4. Aktes habe ich mit weißem Papier ausgefüllt, und es ist keine Frage, dass das Fertige anlockt und reizt, um das zu vollenden, was noch zu tun ist. Es liegt in diesen sinnlichen Dingen mehr als man denkt, und man muss dem Geistigen mit allerlei Künsten zu Hilfe kommen.«
 
Bei diesen »allerlei Künsten« kann man Arbeits-, Verarbeitungs- und Vermittlungstechniken unterscheiden. Denken ist unter anderem auch ein »Handwerk«. Man kann sich und anderen dieses Handwerk schwer oder leicht machen. Leider wird der Anfänger bei dieser Arbeit zumeist allein gelassen, teils weil solche »niederen« Dinge verachtet werden, teils weil tatsächlich vielen die Kenntnisse der kognitiven Ergonomie fehlen. Das »Steinewälzen« wird dann leicht zur Sisyphusarbeit, wenn man an den Informationsempfänger denkt, der nur eine begrenzte Aufnahmefähigkeit besitzt.
 
Sokrates hat laut Platon gesagt: »Hat der Schüler nicht wenigstens die Hälfte des Weges selbst beschritten, so hat er nichts gelernt.« Dieser grundlegende Satz gilt für die gesamte Kognition. Wenn man in der Informatik von »Datenverarbeitung« spricht, ist damit gemeint, alle vorhandenen Informationen zusammenzutragen und unbegrenzt zu speichern. Demgegenüber muss der menschliche »Datenverarbeiter« über die Fülle der Informationen Herr werden, das heißt, er muss die Einzelinformationen ordnen, neue Ideen die Oberhand gewinnen lassen und eine höhere Informationsebene erreichen, um etwas Originelles zu schaffen. Sonst wäre die Arbeit so nutzlos wie der ungekonnte Umgang mit Computerinformationen, die als ungenutzte Papierschlangen aus dem Drucker quellen.
 
Johann Heinrich Pestalozzi, der Begründer der Pädagogik, resümierte im Alter seine Lebensleistung: »Wenn ich jetzt zurücksehe und mich frage: »Was habe ich denn eigentlich für das Wesen des menschlichen Unterrichts geleistet?«, so finde ich, ich habe den höchsten, obersten Grundsatz des Unterrichts in der Anerkennung der Anschauung als dem absoluten Fundament aller Erkenntnis festgesetzt.« Man könnte meinen, er hätte damit das Denken aus den Unterrichtsräumen hinausgetrieben. Weit gefehlt. Je intensiver das Denken betrieben wird, desto genauer hält es sich an die Objekte des Denkens. Selbst die abstrakteste mathematische Formel entfremdet sich nicht von den Gegenständen.
 
Daher sind einige Grundregeln zu beachten, wenn man Informationen, gleichgültig ob mündliche oder schriftliche, weiterreicht. Zunächst sollte man im eigenen Kopf Ordnung schaffen (laut Blaise Pascal »die wichtigste Fähigkeit, die alle anderen ordnet«) und für einen guten Aufbau sorgen, unter anderem durch ein Inhaltsverzeichnis. In Abständen fasst man, auch für sich selbst, die Inhalte zusammen und bemüht sich um eine gegenständliche Anschaulichkeit. Weiterhin sollte man interessante »Aufhänger« finden, Gefühle wie Hoffnung, Spannung, Neugierde oder Wohlwollen anregen und schließlich auf positive Nachwirkungen setzen, um so die Nützlichkeit des Mitgeteilten zu überprüfen.
 
Prof. Dr. Hellmuth Benesch
 
Weiterführende Erläuterungen finden Sie auch unter:
 
künstliche Intelligenz: Informationsverarbeitung durch den Computer
 
Grundlegende Informationen finden Sie unter:
 
Denken: Wahrnehmen, Erinnern, Wollen und Handeln
 
 
Benesch, Hellmuth: »Und wenn ich wüßte, daß morgen die Welt unterginge. ..«. Zur Psychologie der Weltanschauungen. Weinheim 1984.
 Goleman, Daniel u. a.: Kreativität entdecken. Aus dem Englischen. Taschenbuchausgabe München 1999.
 Hussy, Walter: Denken und Problemlösen. Stuttgart u. a. 21998.
 Searle, John R.: Geist, Hirn und Wissenschaft. Die Reith lectures 1984. Aus dem Englischen. Frankfurt am Main 31992.

Universal-Lexikon. 2012.

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